Erste Selbsthilfe bei Juckreiz, Brennen und Ausfluss
Viele Frauen erleben im Laufe ihres Lebens Beschwerden im Intimbereich. Häufige Ursachen sind Scheidenpilz (Candida) und bakterielle Vaginose. Hier finden Sie Informationen zur Selbstbehandlung mit frei verkäuflichen Medikamenten und zur Pflege Ihrer Intimflora.
Typische Beschwerden
- Scheidenpilz: Starker Juckreiz, Brennen, gerötete Schleimhäute, weiß-krümeliger Ausfluss („Hüttenkäse“).
- Bakterielle Vaginose: Dünnflüssiger, grau-weißer Ausfluss mit fischartigem Geruch, wenig Juckreiz.
Rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke
Produkt: Canesten® GYN 3
Wirkstoff: Clotrimazol
Besonderheiten: 3-Tage-Therapie mit Zäpfchen + Creme
Produkt: Daktarin®
Wirkstoff: Miconazol
Besonderheiten: Auch äußerlich gut verträglich
Produkt: Fluomizin®
Wirkstoff: Dequaliniumchlorid
Besonderheiten: 6-Tage-Therapie, lokal wirksam
Produkt: Gynolact®
Wirkstoff: Milchsäurebakterien
Besonderheiten: Ideal nach Antibiotika oder Infekten
Tipps zur Anwendung
- Vaginalzäpfchen am besten abends im Liegen einführen.
- Cremes dünn auf äußere Schamlippen und Scheideneingang auftragen.
- Behandlung immer wie empfohlen zu Ende führen – nicht zu früh abbrechen.
Intimhygiene und Pflege
- Nur mit klarem Wasser oder pH-neutraler Waschlotion reinigen.
- Verzichten Sie auf Intimsprays, Duftseifen oder Vaginalduschen.
- Tragen Sie atmungsaktive Baumwollunterwäsche.
Sanfte Hausmittel
- Lauwarmes Kamillensitzbad (10–15 Minuten) bei Juckreiz und Reizung.
- Keine Essigspülungen oder „Joghurt-Tampons“ – sie können schaden.
Wichtig: Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn sich die Beschwerden nicht innerhalb weniger Tage bessern, bei Schmerzen im Unterbauch, Fieber, Blutungen oder in der Schwangerschaft.
Bei Fragen sind wir gern für Sie da – Ihre Frauenarztpraxis.